Degradation
- Umwandlungen ökologischer Potenziale durch natürliche Änderungen (z. B. des Klimas) und / oder
menschliche Eingriffe
- Verlust charakteristischer Merkmale z. B. Bodentyp (Verlust von Nährstoffen, Versauerung,
Entkalkung, Verschlechterung der Bodenstruktur etc.)
- Bodendegradation oder Vegetationsdegradation, je nach betroffenen Geofaktoren
- bedingen und verstärken sich gegenseitig
- degradierter Boden: Einfluss auf Bewuchs
- Änderung Vegetation Rückwirkungen auf Boden
- umfassender Begriff: Landschaftsdegradation
Ursachen
- Vernichtung der Vegetationsdecke: Abholzung, Brandrodung oder Überweidung
- Misswirtschaft: - Anbau von Monokulturen,
- unzureichende Versorgung mit organischen Düngern
- übermäßiger Ackerbau an Hängen,
- intensive Bewässerung mit qualitativ minderwertigem Wasser
- Intensive Verwendung von anorganischen Düngemitteln
- Verschmutzung mit Industrie- und städtischen Abfällen, Luftverschmutzung, Altlasten
- Zerstörung der Bodenstruktur: Verdichtung durch Maschinen, große Nutztierbestände oder
Menschen (Trampelpfade), Abtragung von Böden
Folgen
- biologische: Zerstörung der Lebensgemeinschaften und Lebensprozesse im Boden (wenig erforscht)
- physikalische: Bodenversiegelung, Bodenschwund (Verarmung an Nährstoffen)
- chemische: pH-Wertänderung, CO2-Austritt, Kontamination (Verunreinigung) Böden
- ökonomische und soziale: Gefährdung Ernährungsgrundlage durch Ernteausfälle ökonomischen
Schäden
Degenerationsstadien
· Hartlaubwald
-charakteristische, ursprüngliche Vegetation der mediterranen Subtropen
Merkmale: - sehr guter Erosionsschutz
- > 8m
- vereinzelte Bäume, dicht stehende Büsche, ineinander verflochtene Äste
- kleine, steife, langlebige-immergrüne Blätter
- artenreich
· Buschwald - hohe Macchie
Entstehung: - aus Hartlaubwäldern
- durch Jahrtausende andauernde natürliche Degradierung
- durch mäßige Nutzung
Merkmale: - guter Erosionsschutz
- 5-8 m hoch
- dicht stehende Büsche, ineinander verflochtene Äste
- schüttere, artenarme Krautschicht (durch starke Beschattung der immergrünen Blätter)
Regeneration: -bei günstigen Bedingungen natürliche Regeneration möglich
· degradierter Buschwald - niedere Macchie
Entstehung: - aus Buschwäldern
- übermäßige Nutzung durch den Menschen
- Abbrennen, Beweidung, Holzentnahme
Merkmale: - beginnende Bodenerosion
- bis zu 3m hoch
- dicht stehende Büsche
Regeneration: - bei sehr günstigen Bedingungen natürliche Regeneration gerade noch möglich
- durch Aufforstung, Nutzungsstopp
· Garrigue
Entstehung: - aus niedere Macchie
- übermäßige Nutzung und Raubbau durch den Menschen
- Waldbrände, Überweidung
Merkmale: - verstärkte Bodenerosion
- bis zu 2m hoch
- reichhaltiger Pflanzenbestand
- Zwergsträucher wie Thymian, Lavendel oder Rosmarin
Regeneration: - natürliche Regeneration erschwert
- Aufforstung möglich, aber schwierig
- Weidestopp
Felsheiden
Entstehung: - aus Garrigue
- Raubbau, Überstockung und Abbrennen durch den Menschen
Merkmale: - intensive Bodenerosion
- vereinzelte, flache Sträucher
- artenarm
Regeneration: - natürliche Regeneration kaum möglich
- Aufforstung problematisch
- fast irreversible Degradation
· Ödland
Entstehung: - aus Felsheiden
- Raubbau, Desertifikation
Merkmale: - Bodenzerstörung
- kaum Vegetation
- artenarm
- wüstenartig
Regeneration: - natürliche Regeneration nicht mehr möglich
- Aufforstung sehr schwierig
- irreversible Degradation
Heutige Situation
- stetiger Anstieg an degradierten Flächen
- 2008: 24% der eisfreien Landfläche degradiert
- jährlicher Zuwachs in Größenordnungen der Fläche der Schweiz
- Europa relativ gesehen der am stärksten degradierte Kontinent
- besondere Schutzeinrichtungen gegen Beweidung, Brand und extreme Sonneneinstrahlung im
Sommer
Karst
Allgemein
- "Karst" = steiniger Boden (Serbokroatischen)
- weit verzweigten Höhlensystemen und unterirdisches Entwässerungsnetz
- spezifische Oberflächenformen: Karsterscheinungen
- entstanden durch chemische Verwitterung
Verbreitung:
- Mittelmeer, Südostasien und Südchina
- deutsche Mittelgebirge (Schwäbische Alb, Fränkische Alb), des Französischen und Schweizer Juras
Westeuropas, Nord- und Südalpen, Dolomiten, Dinarische Gebirge
Nutzung:
- unterschiedliche Naturraumnutzung Mediterran und Südost- und Ostasiens
- Mittelmeerraum: Herdenviehhaltung, Herdentierwanderung
- tropischen Karstländern: differenziertere agroökonomische Wirtschaftsform, Kleintierhaltung,
Bewässerungsfeldbau
- Nutzung Karsthochflächen nur im Mediterran
- stärkere Degradierung von Karsthochländern im Mittelmeerraum
- Entwaldung mit Schädigung Bodendecke
Voraussetzungen für Verkarstung
- Vorhandensein von Wasser im flüssigen Zustand
- Löslichkeit des Gesteins
- karstbildende Gesteine: Steinsalze (extrem löslich), Gips und Kalkstein ( gute Löslichkeit), Dolomit
(minder stark löslich)
- Kalkstein am häufigsten anzutreffen
- Durchlässigkeit und mineralogische Reinheit Gestein
- Trockenzeiten oder Frostperioden behindern Entwicklung
Der Verkarstungsprozess
- Gesteine an Erdoberfläche durch Wasser gelöst
- Kalkgestein : wasserundurchlässig
- Klüftung und Schichtung (durch Tektonik) lassen Wasser durch
- Korrosion --> Erweiterung der Fugen und Klüfte, Beginn Verkarstung
- chemische Verwitterung: Hydrations-, Kohlensäure- und Lösungsverwitterung
- Hydration: Übergang eines Minerals in die wässrige Verwitterungslösung
-Kohlensäureverwitterung: unlösliche Carbonate+ kohlensäurehaltiges Wasser -->leicht lösliche
Bicarbonate
- Voraussetzung: Vorhandensein von Wasser und Kohlendioxid
- Reaktionsgleichung: CaCO3 + CO2 + H2O --> Ca(HCO3)2
- Kalk + Kohlenstoffdioxid + Wasser --> Calciumhydrogencarbonat (löslich)
- Lösungsverwitterung: leicht lösliche Salze
- Moleküle Mineralsalze + Wasser --> Anionen und Kationen
- umkehrbar, wenn Wasser verdunstet oder Lösung gesättigt
Typen der Verkarstung
nach Lage: Oberirdischer K. (Exokarst)
Unterirdischer K. (Endokarst)
nach Bedeckungsgrad: Offener K.:
- Nackter K. = ohne Boden- und/oder Vegetationsbedeckung
- Subkutaner K. : dünne Bodenbedeckung
Bedeckter K.: Prozess in Tiefe, unter dicken Sedimentschicht oder
mächtigen Verwitterungsschicht
nach Zustand: aktiver oder rezenter K.
inaktiver K. : vorzeitlich und fossil (begraben)
Karstformen
- Eindringen Wasser --> Gänge & Hohlräume, können einbrechen --> trichterförmige Senken =Doline
- Handout: Die große
Doline von Didyma (Peloponnes-griechische Halbinsel)
- Einschwemmungen feinkörniger Sedimente, abdichten Boden, Schutz vor weiterer Verwitterung
- größere Senken von einigen km² Grundfläche =Polje
- Handout: Polje: Feneos-Ebene, Peloponnes
- abfließendes Wasser verschwindet an den Rändern Polje in Schluckloch =Ponor
- fließt unterirdisch weiter, tritt an anderer Stelle wieder zu Tage
- Oberfläche: Auswaschungen, Rinnen und Furchen =Karren
Quellen:
https://prezi.com/xdvjz-9laizd/landschaftswandel-und-degredationsstadien-der-mediterranen-s/
https://www.klett.de/alias/1012387
https://de.wikipedia.org/wiki/Bodendegradation
https://de.wikipedia.org/wiki/Karst
https://www.klett.de/alias/1014890
http://www.geographie-diplom.de/Texte/Physisch/geomorph8.htm
http://www.e-hausaufgaben.de/Referate/D4475-Karst-Verkarstung.php
Seydlitz/ Dierke: Geoggraphie Sachsen Oberstufe, S. 182/183
http://www.geodz.com/deu/d/images/1497_karst.png
http://de.travello.com/f/p/2007/04/18/15456.l.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e5/Feneos_polje-floods.jpg
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